5G: Warum das "Netz der Zukunft" die Geister scheidet

16.07.19 11:30

Die fünfte Generation für Mobilfunk und Internet verspricht ein neues Erlebnis beim Surfen und Telefonieren. In einigen Ländern ist das „Netz der Zukunft“ bereits auf dem Vormarsch, in anderen Staaten behindern den Ausbau vor allem politische Sanktionen und gesundheitliche Bedenken. 99 Prozent der deutschen Bevölkerung und 90 Prozent der Fläche des Landes sollen bis 2025 mit 5G-Netz versorgt sein, verspricht die Telekom. Dazu will der Konzern jedes Jahr mehr als 2000 neue Mobilfunk-Standorte bauen.

5G knüpft an den bestehenden LTE-Standard an. Im Gegensatz zu den Vorgängertechnologien wie 4G sollen die Funkzellen in den Städten jedoch dichter ausgebaut werden. Zur Folge hat das höhere Datenraten bis zu 20 Gbit/s, eine erhöhte Frequenzkapazität und Datendurchsatz und eine Echtzeitübertragung, wodurch 100 Milliarden Geräte weltweit gleichzeitig, mit einer Verzögerung unter 1 ms, angesprochen werden können. Die Nutzung höherer Frequenzbereiche wird zur Folge haben, dass die Neuerungen der fünften Generation wohl erst ab Frequenzen oberhalb von 6 GHz spürbar werden. 5G soll auch mit Maschinen und Geräten kompatibel sein. Die Europäische Kommission investiert 700 Millionen Euro, um 5G zu erforschen und zu fördern. Nach dem ersten Release Ende 2018 will die Standardisierungsorganisation 3GPP im Dezember 2019 weitere Funktionen von 5G veröffentlichen.

5G erfordert zusätzliche Frequenzen, die die Bundesnetzagentur im März 2019 an die Deutsche Telekom, Drillisch, Telefónica und Vodafone mit einem Höchstgebot von mehr als sechs Milliarden Euro versteigerte. Im Vergleich: 2015 waren es fünf Milliarden Euro, bei der Versteigerung der UTMS-Frequenzen im Jahr 2000 50,8 Milliarden Euro. Geknüpft ist die Vergabe der 5G-Frequenzen an Versorgungsauflagen. So sollen bis 2022 Autobahnen und wichtige Bundesstraßen mit einer Datengeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde versorgt werden, bis 2024 sogar alle Bundesstraßen. Jeder Betreiber soll 1000 5G-Basisstationen ausbauen. Vodafone nahm den ersten Sendemast bereits im November 2018 auf einem Testgelände nahe Aachen in Betrieb. Im Frequenzbereich von 3,7 bis 3,8 GHz sollen 100 MHz für den Bereich Industrie 4.0 reserviert werden.

Auch auf anderen Teilen der Erde wird 5G ausgebaut. Südkorea war dabei das weltweit erste Land: Seit dem 3. April 2019 wird das 5G-Netz flächendeckend angeboten. Mit dem Launch zwei Tage eher als geplant kam Südkorea dem US-amerikanischen Mobilfunkanbieter Verizon um zwei Stunden zuvor. Verizon nahm 5G zunächst in den Städten Chicago und Minneapolis in Betrieb. Die Politik von US-Präsident Donald Trump beeinflusst den Ausbau von 5G in den USA jedoch stark: Der auf dem 5G-Markt weltweit führende chinesische Netzwerkkonzern Huawei unterliegt in den Vereinigten Staaten starken Sanktionen. Auch Australien und Neuseeland untersagen ihren Telekommunikationsanbietern, Huawei-Technik für den Ausbau von 5G einzusetzen. Als Gründe wurden Sicherheitsbedenken angeführt. Auch im Vereinten Königreich durfte Huawei seine 5G-Technik zunächst nicht für kritische Infrastrukturen einsetzen. Diese Sicherheitsbedenken wurden Anfang 2019 jedoch wieder ausgeräumt.

In der Schweiz ist 5G aufgrund gesundheitlicher Bedenken aktuell nur mit geringer Reichweite verfügbar. Dennoch verfügt das Land laut der OOKLA 5G MAP mit Stand Mai 2019 über das größte 5G-Netz der Welt.

In Österreich wurde die Fifth Generation Ende März 2019 zunächst in fünf Gemeinden in Betrieb genommen. Besonders der ländliche Raum soll in Österreich von 5G profitieren. In einer Gemeinde wurden 200 Router von Magenta Telekom bereitgestellt.

In Spanien wird 5G in zunächst 15 Städten im Norden des Landes angeboten werden, wie Vodafone Anfang Juni 2019 mitteilte. Bis 2025 soll 5G in ganz Spanien genutzt werden können.

Neben dem innovativen Fortschritt durch das Giga-Netz werden auch Kritiken an 5G laut. Nutzer müssen aufgrund der komplexen Anforderungen wöchentliche Updates durchführen, auch durch Drittanbieter. Online-Spionage wird dadurch vereinfacht, denn die Software-Versionen können nicht regelmäßig überprüft werden, was Sicherheitslücken begünstigt.

Auch gesundheitliche Bedenken rufen Kritiker auf den Plan. Die Erwärmung von Gewebe durch elektromagnetische Strahlung ist zweifelsfrei belegt, bei der Einhaltung von Grenzwerten jedoch unbedenklich. Wie intensiv die Strahlungen durch 5G auftreten werden, ist aufgrund der erhöhten Anzahl neuer Technologien und Antennen jedoch schwer vorauszusagen. Noch ist unklar, welche gesundheitlichen Folgen 5G für Menschen und Tiere noch haben könnte. Effekte wie die Elektrosensibilität sind nicht, beziehungsweise nur schwer belegbar. Fakt ist: Aktuell kann wissenschaftlich nicht belegt werden, ob die 5G-Strahlung schädlich oder unbedenklich ist. Es fehlt schlichtweg an Probanden für die Kontrollgruppe, die absolut keiner Strahlung ausgesetzt ist. In Belgien wurde aufgrund gesundheitlicher Bedenken ein Pilotprojekt zu 5G gestoppt. Der deutsche Bund für Umwelt und Naturschutz fordert, dass die gesundheitlichen Risiken von 5G vor Ausbau der Mobilfunknetze weiter erforscht werden.

Trotz aller Bedenken: Hardware-Konzerne richten sich bereits auf das „Netz der Zukunft“ ein. Der Konzern Lenovo will in der 5G-kompatiblen Herstellung von Smartphones marktführend sein. Der Chiphersteller Qualcomm kündigte für Ende 2017 das erste Modem an, das mit 5 Gbit/s im Downstream 5G-kompatibel sein soll. Das erste 5G-basierte Smartphone stellte der Telekommunikationsausrüster ZTE bereits Anfang 2017 vor. Es soll eine Datenübertragung von bis zu 1 Gbit/s unterstützen.

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