Android 12 – welche Neuerungen bietet das Google-Betriebssystem?

15.07.21 08:00

Jedes Jahr stellt Google eine neue Android-Version vor, 2021 ist es Android 12. Das mobile Betriebssystem fällt im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich mehr auf, denn der Suchmaschinenriese nimmt auch optische Veränderungen vor. Nutzer müssen sich also nach dem Update ein wenig umgewöhnen, manche tun sich einfacher und andere schwerer damit. Doch welche Punkte stehen bei Android 12 genau im Fokus?

Datenschutz und Privatsphäre

Sowohl Apple als auch Google legen viel Wert auf den Datenschutz und auf die Privatsphäre. Während auch vorherige Android-Versionen entsprechende Funktionen integriert haben, werden diese mit Android 12 noch erweitert. Die Liste ist dabei durchaus lange.

Ungefährer Aufenthaltsort: Manche Anwendungen (wie Google Maps für die Navigation) sind auf den genauen Standort angewiesen, andere wiederum können auch ohne Probleme mit einem ungefähren Aufenthaltsort arbeiten (wie die Wetter-App). Genau diese Option ist in Android 12 vorhanden, die Privatsphäre freut sich über diese neue Möglichkeit.

Privatsphären-Übersicht: Mit dem sogenannten Privacy Dashboard hat Google eine Timeline implementiert, die den Zugriff von Apps auf die Sensoren (dazu zählen unter anderem die Kamera, das Mikrofon und GPS) anzeigt. Es geht aber nicht nur um die Zeitpunkte, sondern auch um die Dauer. Auf Wunsch ist ein direkter Wechsel in die App-Benachrichtigungen möglich.

Datenschutzregeln überarbeitet: Apps müssen sich unter Android 12 an neue Datenschutzregeln halten. Sie sind darauf ausgelegt, dass nur notwendige Daten über die Aktivitäten gesammelt werden. Daten sollen außerdem mit einer MAC-Adresse geschützt werden, die sich sowohl verändert als auch zurücksetzt.

Mikrofon und Kamera erhalten Indikator: iOS hat es vorgemacht, jetzt zieht Google nach. Es geht um einen Indikator für die Kamera und fürs Mikrofon, der bei entsprechendem Zugriff eingeblendet wird. Man sieht also sofort, wenn eine App darauf zugreift. Abschalten lassen sich beide Komponenten bequem über die Schnelleinstellungen.

Google-Konto mit neuem Tool: Android 12 schaltet im eigenen Google-Konto eine Art Schnelllöschoption frei. Genauer gesagt geht es um den Suchverlauf, dessen letzten 15 Minuten sich ohne Umwege löschen lassen.

Natürlich waren dies nicht alle neue Funktionen zum Datenschutz und zur Privatsphäre. Trotzdem ist sehr gut erkennbar, dass die neue Version einen großen Wert darauf legt.

Neues Design

Android 12 hebt sich optisch von allen seinen Vorgänger ab. Das beginnt bereits beim Sperrbildschirm und ist spätestens bei der Benachrichtigungsleiste nicht mehr abzustreiten. Statt vieler Elemente wurden diese reduziert und größer gemacht. Dadurch passen zwar weniger drauf, die Leiste mit den Schnellzugriffen ist aber deutlich übersichtlicher. Die größeren Symbole ziehen sich durch das ganze System, so auch beim Helligkeits- und Lautstärkeregler.

Mit im Boot sind auch kompaktere Widgets. Sie weisen nicht nur ein modernes Design auf, sondern es gibt beispielsweise auch ein neues Benachrichtigungs-Widget. Dieses zeigt zum Beispiel verpasste Anrufe an. Man kann sich aber auch ein zweites Widget anlegen, um von Chat-Partner über den Aktivitätsstatus informiert zu werden. Die Felder werden somit im wahrsten Sinne des Wortes belebter.

Schneller und akkuschonender

Android 12 ist nicht nur schöner, sondern auch dynamischer und flüssiger. Das liegt in erster Linie an den neuen Animationen, die das Bedienerlebnis auf ein neues Level bringen. Man kann auch sagen, dass Google zu iOS aufschließt und alles aus einem Guss wirkt.

Einige Nutzer werden jetzt sicherlich die Sorge haben, dass durch die neuen Animationen die Hardwareanforderungen steigen und es auf Nicht-High-End-Handys zu Rucklern kommt. Diesem Gedanke kann aber zum Glück ein Riegel vorgeschoben werden, denn natürlich legt Google auch unter der Haube Hand an. Das bedeutet, dass Android 12 effizienter arbeitet (sorgt für eine längere Akkulaufzeit) und für den Betrieb notwendige Systemdienste weniger Prozessorleistung (von bis zu 22 Prozent ist die Rede) benötigen. Die 2021 erscheinende Android-Version ist demnach schneller und akkuschonender.

„Nearby Share“-Funktion

Bei Apple heißt die Funktion „AirDrop“, bei Google wird sie unter Android 12 „Nearby Share“ heißen. Mit ihr können Dateien sehr einfach und sogar auf mehreren Geräten gleichzeitig geteilt werden, der Weg über QR-Codes (wie es bislang der Fall ist) entfällt. Das Ganze gilt auch für WLAN-Passwörter, wobei die Nearby-Share-Verbindung immer eine Genehmigung von beiden Nutzern erfordert. Dadurch ist ein sicherer Ablauf gewährleistet.

Updates per Play Store

„Android Runtime“ ist zwar ein Fachbegriff, dessen Nutzung ist aber für alle interessant. Es geht nämlich darum, dass der Suchmaschinenriese wichtige Aktualisierungen ohne vollständige Systemupdates und direkt über den Play Store ausspielen kann. Aktualisierungen für die neue Android-Version erreichen Handys im Optimalfall flächendeckender und schneller.

Im September 2021 ist mit der finalen Version zu rechnen

Wenn Google den Zeitplan einhalten kann, dann erscheint Android 12 im September (so war es auch in der Vergangenheit der Fall). Die Pole Position dafür sichern sich logischerweise die eigenen Pixel-Geräte, gemeint ist aber nicht nur das ebenfalls auf den Markt kommende Pixel 6. Die anderen Hersteller ziehen nach, besonders schnell ist OnePlus. Samsung und Co. haben hoffentlich gelernt und lassen sich mit der Anpassung nicht allzu lange Zeit.

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