Schnellladen beim Handy – schädlich oder nicht?

14.03.23 00:00

Viele Smartphone-Hersteller statten ihre Geräte mit einer Schnellladen-Funktion aus. Xiaomi ermöglicht zum Beispiel beim 11T Pro mit bis zu 120 Watt zu laden. Beim Motorola X30 Pro sind sogar 125 Watt drinnen. Es geht aber noch schneller, nämlich 150 Watt beim Realme GT Neo 3. Aufholbedarf gibt es bei Apple und Samsung, doch das ist wieder ein anderes Thema. Die eigentliche Frage ist, ob das schnelle Aufladen schädlich ist oder nicht. Laut vielen Berichten und Foren im Internet ist es der Fall und es wird davon abgeraten. Doch stimmt das wirklich oder spricht einfach nur der Glaube, dass es theoretisch der Fall sein kann?

In den nachfolgenden Zeilen gibt es die Antwort. Und zwar unzensiert und auf Fakten basiert. Man muss nämlich zwischen Theorie und der umgesetzten Praxis der Hersteller unterscheiden.

Je schneller geladen wird, desto größer ist die Hitzeentwicklung

Zunächst geht es um einen Fakt. Und zwar um den, dass durch das Aufladen eines Handyakkus Wärme entsteht. Je schneller das Ganze passiert, desto größer ist auch die Hitzeentwicklung. Nach dieser Formel ist Schnellladen tatsächlich schädlich, denn Wärme kann die Batterie überhaupt nicht leiden. Daraus resultiert vor allem ein höherer Verschleiß des Akkus.

Grundsätzlich stimmt es also, dass das schnelle Laden beim Handy nicht gut ist. In diesem Grundsatz ist allerdings noch nicht berücksichtigt, wie die Hersteller das Ganze umsetzen. Schließlich wissen auch sie von dieser Problematik und haben nicht einfach nur die Watt-Zahl erhöht. Das ginge auch gar nicht, da die Hitzeentwicklung in diesem Fall zu groß wäre. Von den Folgen erst gar nicht zu sprechen.

Lösungen von Herstellern bereits vorhanden

Um also Schnellladen anbieten zu können, haben sich Motorola und Co. verschiedene Lösungen einfallen lassen. Sie sorgen dafür, dass die Wärmeentwicklung immer in einem grünen Bereich bleibt und der Akku zu keinem Zeitpunkt einer Überbelastung ausgesetzt ist.

Lösung 1:

Los geht es mit dem geteilten Akku. Xiaomi setzt zum Beispiel beim 12T Pro darauf. Es gibt also keine große einzelne Batterie, sondern zwei kleine. Als Nutzer merkt man nichts davon, es ist unterm Strich ein ganz normaler Energiespender mit 5.000 mAh und bis zu 120 Watt. Das liegt auch daran, weil beide Akkus miteinander verbunden sind. Der Vorteil durch die Teilung ist aber, dass mehr Watt zur Verfügung gestellt werden können. Die Rechnung ist einfach: Während man bei einer einzelnen Batterie die vollen 120 Watt nehmen müsste, sind es in diesem Fall „nur“ 60 Watt pro Akku. Dadurch entsteht deutlich weniger Wärme und man kann trotzdem 120 Watt anbieten. Selbstverständlich werden beide Energiespender gleichzeitig geladen, für den Nutzer macht es also keinen Unterschied.

Lösung 2:

Die zweite Lösung nennt sich MTW-Technologie. Bei ihr werden mehrere Anoden- und Katoden-Stecker verbaut, sodass die Elektroden mehrere Wege nehmen können und mehr Platz haben. Dies wiederum erlaubt beim Ladevorgang eine bessere thermische Steuerung.

Lösung 3:

Den Abschluss bilden die Netzteile, die speziell an das Schnellladen angepasst sind. Das bedeutet, dass sich im Inneren Technik befindet, die den Aufladevorgang optimal steuert und überwacht. Der Akku wird also zu keinem Zeitpunkt überbelastet.

Fazit

Vom Grundsatz her ist Schnellladen beim Handy schädlich. Da die Hersteller allerdings vom Hitzeproblem wissen und wie oben erwähnt verschiedene Lösungen integrieren, ist es nicht der Fall. Man kann also beruhigt zu diesem Feature greifen und sich über die schnelle Aufladezeit freuen. Für die Zukunft bleibt es spannend, wie weit sich die Watt-Zahlen noch erhöhen und wie Apple und Samsung mit dem Thema umgehen werden.

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