Wird bald der ganze Handybildschirm zum Fingerabdruckscanner?

14.01.22 06:30

Wenn man zum Beispiel in Darmstadt eine Handy Reparatur durchführen lässt, dann können die Gründe dafür unterschiedlich sein. Der Klassiker ist der gebrochene Bildschirm, wobei in diesem Fall zwischen Glas und Touchscreen unterschieden werden muss. Funktionieren Eingaben mit dem Finger noch, dann ist eine Reparatur nicht sofort notwendig. Klappt es wiederum nicht mehr, dann ist die Problematik schon größer. Das Smartphone kann dann nämlich nicht mehr bedient werden, auch der Zugriff auf die Dateien usw. ist nicht mehr möglich. Der Weg zu einer Handy Reparatur kann aber auch noch ganz andere Gründe haben, sei es ein zu schwach gewordener Akku oder nicht mehr funktionierende Lautsprecher.

Ein Thema ist natürlich auch der Fingerabdruckscanner, den heute die meisten Modelle verbaut haben. Entweder ist er auf der Rückseite, seitlich in der Power-Taste oder vorne unter dem Display. Ausgeschlossen ist hingegen, dass eine iPhone Reparatur aus diesem Grund notwendig ist. Zumindest bei den neueren iPhone-Geräten, denn diese haben keinen Fingerabdruckscanner (Touch ID) mehr. Apple hat die Home-Taste mit dem iPhone X entfernt und gänzlich auf Face ID (Gesichtsentsperrung) umgestellt. Zugegebenermaßen ist dieses Bauteil nur selten der Grund für eine Reparatur, möglich ist es aber durchaus.

Die Fläche des Sensors ist begrenzt

Ist der Fingerprint unter dem Bildschirm, dann hat dieser seine eigene Position. In der Regel befindet sich diese weit unten in der Mitte, sodass man bequem mit dem Daumen drankommt. Wichtig ist auch, dass die ungefähre Position im Kopf abgespeichert wird, denn diese ist begrenzt. Legt man den Finger zu weit unten oder zu weit rechts auf, dann schlägt die Erkennung fehl und es muss ein neuer Versuch gestartet werden. Ein interessantes Detail ist auch, dass der Sensor vom Fingerabdruckscanner meist eine runde Form hat. Dies würde man bei einem Ausbau auch sehen, allerdings sind Ausnahmen wie immer nicht ausgeschlossen.

Übrigens haben auch manche Tablets einen Fingerabdrucksensor und so kann es sein, dass auch hier unter Umständen eine Tablet Reparatur erforderlich ist. Wenn man ihn gar nicht nutzt, dann löst sich diese Gefahr natürlich in Luft auf.

Xiaomi will das ganze Display

Wie nun bekannt wurde, hat der chinesische Hersteller Xiaomi ein Patent angemeldet, um den ganzen Bildschirm als Fingerabdruckscanner zu nutzen. Demnach wäre es egal, an welcher Stelle der Finger aufgelegt wird. Die Idee ist auf alle Fälle interessant und würde zu einer bequemeren Ausführung dieser Entsperrmöglichkeit führen. Eine Umsetzung ist technisch sicherlich „relativ einfach“ möglich, doch zum aktuellen Zeitpunkt ist völlig unklar, ob und wann damit in einem fertigen Xiaomi-Smartphone zu rechnen ist.

Auch andere Hersteller arbeiten an diesem Thema

Die Fingerabdrucksensoren sind mittlerweile sehr ausgereift, sodass im Durchschnitt von einer zuverlässigen und vernünftigen Entsperrmöglichkeit gesprochen werden kann. Zu beachten ist dabei, dass es bislang zwei verschiedene Technologien gibt. Einmal ist es der Ultraschallsensor und einmal die optische Variante. Letzteres ist aufgrund des aufblitzenden Lichts eindeutig zu identifizieren. Ungeschlagen sind für viele die Sensoren außerhalb des Bildschirms (hinten oder an der Seite im Power-Button), da diese noch besser und zuverlässiger arbeiten. In Flaggschiffen sind sie aber trotzdem die Ausnahme, da In-Display-Leser die modernere Nachfolge darstellen.

Um wieder zurück zum Thema zu kommen: Nicht nur Xiaomi arbeitet an einem ganzflächigen Fingerabdrucksensor, sondern auch andere Hersteller sind an dieser Aufgabe dran. Selbstverständlich dürfen sie das Patent der Chinesen nicht verletzten, doch bekanntlich führen in der Regel mehrere Wege zum Ziel.

Ist auch Apple dabei?

Gerüchte besagen, dass auch Apple diesen Schritt in Erwägung zieht. Momentan ist es zwar nur schwer zu glauben, doch langfristig könnte durchaus etwas dran sein. Die Glaubwürdigkeit ist deshalb sehr niedrig, weil Apple mit dem iPhone X Touch ID den Stecker gezogen hat. Dieser Schritt ist nun schon einige Jahre her und bislang gibt es keine Indizien, dass der Fingerabdruckscanner zurückkommt. Der Fokus liegt vielmehr auf Face ID und den Wunsch der Nutzer, dass einige Elemente davon unters Display verschwinden. Die dafür notwendige Notch ist mit dem iPhone 13 nämlich „nur“ ein Stück kleiner geworden, am auffälligen Designelement hat sich somit nur wenig getan.

Abwarten und Tee trinken

Derzeit gibt es offiziell nur das Patent von Xiaomi. Kein Hersteller hat sich noch laut dazu geäußert und somit ist auch völlig unklar, wann ungefähr damit zu rechnen ist. Die Chancen auf einen möglichen Marktstart können als relativ hoch eingestuft werden, denn die Technik an sich gibt es ja schon. In identischer Form kann sie aber wohl nicht eingebaut werden (unter anderem wegen des Anstiegs des Platzverbrauchs), außerdem stellt sich die Frage nach dem Akkuverbrauch. Würde dieser ansteigen oder wäre der Mehrverbrauch so gering, dass es gar nicht auffällt?

Sicher ist nur: Apple wird bei dieser neuen Technologie nicht der Vorreiter sein.

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